Umberto Terracini

Journalist und Politiker; KPI; Dr. jur.

* 27. Juli 1895 Genua

† 6. Dezember 1983 Rom

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 19/1984

vom 30. April 1984

Wirken

Umberto Elia Terracini entstammte einer jüdischen Familie. Er studierte Jura an der Universität Turin und promovierte dort 1919 zum Dr. jur. Bereits 1911 wurde er Mitglied einer Jugendgruppe der Sozialistischen Partei Italiens, der er dann 1916 beitrat. 1920 bekleidete er bereits eine Stellung in der Parteileitung. Ein Jahr später gehörte T. zu den Gründern der Kommunistischen Partei, die sich damals von den Sozialisten abspaltete, und war von 1921 bis 1924 Mitglied des Exekutivkomitees der kommunistischen Internationale.

Als Chefredakteur des Parteiblattes "Unita" wurde er 1925 von den Faschisten verhaftet und zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt. Rund 18 Jahre verbrachte er in Gefängnissen und in der Verbannung. 1941 wurde er wegen seiner Kritik am Pakt zwischen Stalin und Hitler aus der Partei ausgeschlossen. Im Aug. 1943 wurde er befreit und floh bis zum Waffenstillstand in die Schweiz.

1944 kehrte er nach Italien zurück, wurde auf Fürsprache Togliattis wieder in die KPI aufgenommen und war zunächst Generalsekretär der während des Befreiungskrieges von Partisanen gegründeten Volksregierung von Ossola. Von 1945 bis 1946 saß er als Abgeordneter im ...